Hohe Investitionskosten für Treppenlifte mit Kurven

Sind Treppenlifte für Kurven die Investition wirklich wert?

Sobald ein Treppenlift über eine Treppe mit Kurven geführt werden muss, steigen die Kosten im Vergleich zu einem geraden Modell enorm. Ist es die Investition in einen solchen Treppenlift wert? Welche Alternativen gibt es? Lesen Sie hier die wichtigsten Punkte, die bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden sollten.

Um ein wenig Kontext zu geben, es gibt zwei Haupttypen von Treppenliften. Entweder Sie haben eine Treppe, die gerade nach oben geht, oder aber eine Treppe, bei der 90°- oder gar 180°-Kurven überwunden werden müssen. Abhängig davon muss entsprechend der Treppenlift für Ihren Haushalt ausgewählt werden.

Der Hauptunterschied der beiden Installationen liegt im Preis. Ein Sitzlift für eine Treppe mit Kurven ist zwei- bis dreimal so teuer wie für eine gerade Treppe. Die liegt daran, dass beim geraden Lift eine Standardschiene verwendet werden kann, die in der Produktion wenig Kosten verursacht und normalerweise an Lager installiert werden kann. Beim Treppenlift für Kurven sieht das ganz anders aus. Hier muss jede Treppenlift-Fahrbahn individuell für das zugrunde liegende Treppenhaus gefertigt werden. Teure Geräte kommen bereits beim millimetergenauen Ausmessen des Treppenhauses zum Einsatz, und auch die Produktionskosten der Fahrschiene liegen deutlich höher als bei einem geraden Modell.

Gerade bei Mehrfamilienhäusern, in denen der Treppenlift über mehrere Stockwerke geführt werden muss, kommen hier schnell einige Zehntausend Franken zusammen. Es lohnt sich deshalb, auch möglich Alternativen in Betracht zu ziehen, bevor man einen Kaufentscheid trifft.

Homelifte als Alternative zum Treppenlift

Eine mögliche Alternative zum Treppenlift ist der sogenannte Homelift. Hierbei handelt es sich um einen Senkrechtlift, der in einen selbsttragenden Liftschacht integriert werden kann. Ein Betonschacht wir für diesen Lifttyp nicht benötigt. Da für diesen Aufzug weder Unterfahrt noch Überfahrt benötigt werden, kann er meist ohne grosse bauliche Anpassungen in ein Gebäude integriert werden. Ein Deckendurchbruch reicht in der Regel aus.

Ein weitere Vorteil der Homelifte ist, dass diese auch im Aussenbereich installiert werden können. Der Anbau aussen am Gebäude reduziert den Platzbedarf im Innenbereich. Der Lift kann problemlos über mehrere Stockwerke geführt werden. Mit einfachen Wanddurchbrüchen können Haltestellen auf jeder gewünschten Ebene installiert werden.

Ein Vergleich der Anschaffungs- und Betriebskosten

Im Bereich der Anschaffungskosten müssen wir zwischen Treppenliften mit Sitz und Rollstuhlliften unterscheiden. Während ein Sitzlift doch meist wesentlich günstiger ist als eine Homelift, sind bei den Plattformliften für Rollstuhlfahrer die Unterschiede nicht mehr allzu gross. Gerade in Mehrfamilienhäusern, wo ausser dem Preis auch andere Aspekte wie Platz auf der Treppe (beispielsweise für Umzüge usw.) eine grosse Rolle spielen, fällt der Entscheid deshalb letztendlich oft zugunsten des Homeliftes aus, der aussen am Gebäude angebaut wird.

Wird sind uns von herkömmlichen Aufzügen gewohnt, dass diese hohe Betriebskosten verursachen. Sie verbrauchen viel Strom, und der Unterhalt durch Service-Abonnemente ist ausserordentlich kostspielig. Hier sieht die Sache beim Homelift nun ganz anders aus. Ein wartungsarmer Spindelantrieb reduziert die Unterhaltskosten gewaltig, und auch der Stromverbrauch liegt deutlich unter demjenigen eines herkömmlichen Liftes. Grundsätzlich sind die Betriebskosten für einen Senkrechtlift so ungefähr die gleichen wie für einen Treppenlift. Der Homelift wird deshalb auch bei Neubauten für Bauherren und Architekten immer interessanter.

Treppenlifte für Kurven – unser Fazit

Sofern Sie in einem Privathaus einen Sitzlift für einen Menschen mit eingeschränkter Mobilität einbauen müssen, kommt dieser normalerweise wesentlich günstiger daher als die angedachte Lift-Alternative. Diese Betrachtung ändert sich allerdings, wenn es sich beim einzubauenden Treppenlift um einen Rollstuhllift handelt, insbesonderen wenn dieser über mehrere Stockwerke geführt werden muss. Hier schneidet der Homelift oftmals sehr gut ab, die Kosten liegen nur unwesentlich höher als beim Plattformlift. Der Plattformlift kann auch im Aussenbereich angebaut werden, und hat somit den Vorteil, keinen Platz im Treppenhaus in Anspruch zu nehmen. Er hat ausserdem den Vorteil, dass bei Möbelbeschaffungen oder Umzügen nicht mehr das ganze Material durchs Treppenhaus geschafft werden muss, sondern dieses bequem per Aussenlift auf die jeweilige Etage gebracht werden kann.

Sicher lohnt es sich, bereits in der Beratungsphase ein Unternehmen mit einzubeziehen, dass verschiedene Behindertenhilfsmittel im Sortiment führt. Ein solches kann Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten genau aufzeigen, und Ihnen auch nähere Angaben zu den Kosten der verschiedenen Lösungen machen.

Treppenlifte im Stockwerkseigentum

Treppenlifte im Stockwerkeigentum – wer entscheidet, wer bezahlt?

Wenn Sie eine Wohnung im Stockwerkseigentum besitzen, sind Sie für den Einbau eines Treppenliftes auf die Unterstützung der anderen Eigentümer angewiesen. Wie sieht die Situation in der Schweiz genau aus? Müssen alle anderen Eigentümer mit dem Einbau des Treppenliftes einverstanden sein? Nach diesem Artikel wissen Sie genau, wie es um Ihre Rechte steht.

Im Stockwerkseigentum gehört das Treppenhaus allen

Grundsätzlich gehört im Stockwerkseigentum das Treppenhaus allen Stockwerkseigentümern. Es verwundert deshalb nicht, dass Sie nicht einfach alleine entscheiden können, ob im Treppenhaus ein Treppenlift eingebaut werden kann. Normalerweise wird im Rahmen der Eigentümerversammlung über einen entsprechenden Antrag abgestimmt, wie über alle anderen Bauarbeiten in gemeinsamen Hausbereichen auch.

Entscheidend ist die Art der baulichen Massnahme

Innerhalb des Stockwerkseigentums wir zwischen drei verschiedenen baulichen Massnahmen unterschieden. Es liegt entweder eine luxuriöse, eine nützliche oder eine notwendige bauliche Massnahme vor. Je nach Art der Massnahme brauchen Sie entweder eine einfaches oder ein qualifiziertes Mehr, und in gewissen Fällen wird gar Einstimmigkeit verlangt.

Ein Treppenlift fällt in den Bereich der nützlichen Massnahmen. Um das Bauprojekt ausführen zu können, ist dafür ein qualifiziertes Mehr notwendig. Dies bedeutet im Klartext, das eine Mehrheit der Miteigentümer sich für den Einbau des Treppenliftes aussprechen muss. Diese Mehrheit ist nicht nur auf die Anzahl der Miteigentümer bezogen. Die Stimmen müssen auch die Mehrheit der Wertquoten darstellen, damit der Entscheid positiv ausfällt. Miteigentümer die allenfalls gegen das Bauvorhaben stimmen, müssen den Entscheid der Eigentümerversammlung akzeptieren.

Wie sieht es mit den Kosten aus?

Grundsätzlich ist jeder Miteigentümer verpflichtet, sich entsprechend dem Anteil seiner Wertquote an dem Bauprojekt zu beteiligen, ob er Ja oder Nein gestimmt hat.

Natürlich kann diese monetäre Verpflichtung dazu führen, dass weniger Miteigentümer den Einbau des Treppenliftes befürworten. Oft ist es so, das die Miteigentümer grundsätzlich damit einverstanden sind, einen Treppenlift einzubauen, sich aber nicht an den Kosten beteiligen wollen.

Falls Sie alleine den Einbau eines Treppenliftes wünschen, kann es also schwierig werden, die notwendigen Stimmen für das qualifizierte Mehr zusammen zu kriegen. In der Praxis wird deshalb an der Eigentümerversammlung oft vereinbart, dass der Treppenlift eingebaut werden kann unter der Voraussetzung, dass die Kosten von einem einzelnen Eigentümer getragen werden müssen, und sich die Miteigentümer nicht an den Kosten beteiligen.

Wird der Lift von mehreren Parteien gewünscht, kann auch eine Kostenteilung vereinbart werden. Besitzen diese Parteien gar die Mehrheit der Wertquoten, können die anderen Miteigentümer zur Mitfinanzierung verpflichtet werden, auch wenn diese das Projekt nicht befürworten. (Quelle: https://www.ktipp.ch/artikel/artikeldetail/braucht-es-beim-treppenlift-einstimmigkeit/)